Salz
das Erdreich des Körpers
Premiere 2017 Santiago, Chile
Als ich 25 Jahre alt war und mich darum bemühte, Teil der mitreißenden Tanzwelt zu werden, wurde ich zu meiner Überraschung schwanger. Freudig aber nicht ohne Schwierigkeiten ging ich dieses Naturphänomen an. Daraus entstand ein Strom von Fragen und Betrachtungen, den ich zu einem Stück umsetzte. Das Solotanzstück interagiert mit zwei Musikern, mit denen es gemeinsam zu 11 poetischen Einheiten improvisiert.
Es nahm vier Jahre um ein Konzept rund um die Mutterschaft zu entwickeln, das eine offene Perspektive behält und die Chemie des Lebens tabufrei erforscht. Für die Alchemisten stellte das Salz eins der fundamentalen Materiebegriffe dar, denn alles, was sich verwandelt und Substanz hat, ist mit der symbolischen Kraft des Katalysators aufgeladen. Der Mensch ist ein stets wandelnder Verbundstoff, in Körper und Geist erfährt er eine ständige Dynamik von Tropfen, Ergüssen, Verklumpungen, Kondensierungen und Kristallisationen.
Das Stück stützt sich auf die energische Verbindung von Tanz und Musik, welche zusammenschaffend improvisiert werden. Durch die emotionale Offenheit im Szenenwechsel und die szenischen Elemente spricht das Stück ein universales Thema an und lässt den Betrachter in einem Zustand, der stets die Überraschung und Unsicherheit mit einer tiefen und sensorische Betrachtung verbindet.