Dokumentarische Forschung mit choreografischen Übungen im öffentlichen Raum "Auf der Suche nach Zärtlichkeit, eine Choreografie im Mikromaßstab"
Forschungsbericht über die Aktivierung der peripheren Aufmerksamkeit von Passanten durch Miniaturchoreografien in öffentlichen Räumen
Zusammenfassung:
Im Rahmen einer sechsmonatigen Studie wurde die Fragestellung untersucht, wie Miniaturchoreografien die periphere Aufmerksamkeit von Passanten in öffentlichen Räumen aktivieren. Die Forschung kombinierte theoretische Konzepte mit praktischen Übungen und basierte auf einem interdisziplinären Ansatz, der Erkenntnisse aus dem Bereich der Körperkommunikation und der Theorie der Aufmerksamkeit integrierte.
Einleitung:
Die vorliegende Forschung fokussierte sich auf die Wahrnehmung von Miniaturchoreografien in öffentlichen Räumen und ihre potenzielle Fähigkeit, die periphere Aufmerksamkeit der Passanten zu aktivieren. Diese Arbeit knüpft an bestehende Studien an, die sich mit der Wahrnehmung von Körperbewegungen und Gesten in öffentlichen Räumen befassen.
Theoretischer Rahmen:
Die Grundlage dieser Untersuchung bildete eine interdisziplinäre Herangehensweise, die Theorien zur peripheren Aufmerksamkeit und zur Körperkommunikation miteinander verknüpfte. Die Arbeiten von Lacan im Seminair 11 sowie die Forschungen von Francois Jullien zum Thema "vom Intimen" dienten als theoretische Grundlage. Die Idee war, dass subtile choreografische Gesten und Bewegungen, ähnlich den expressiven Handlungen in der Öffentlichkeit, auf einer peripheren Ebene erkannt und verarbeitet werden können.
Methode:
Die Forschung bestand aus zwei Hauptphasen. Zunächst wurden in Zusammenarbeit mit Kollegen theoretische Rahmen erarbeitet, die die Grundlage für die Konzeption der Miniaturchoreografien bildeten. Die Ideen wurden ausführlich diskutiert und in Bezug auf die Hypothese überprüft. Anschließend wurden Miniaturchoreografien entwickelt, die auf den Erkenntnissen einer vorangegangenen Studie zum körperlichen Ausdruck von Affekten in der Öffentlichkeit basierten.
Die entwickelten Miniaturchoreografien wurden sowohl als Solostücke als auch im Duett in öffentlichen Räumen durchgeführt. Die Standorte wurden bewusst ausgewählt, um eine Vielfalt von Passanten und Umgebungen einzubeziehen. Dabei wurden Aspekte wie Raum, Licht, und Lärm berücksichtigt.
Ergebnisse:
Die Analyse der Daten deutet darauf hin, dass Passanten subtile choreografische Gesten und Bewegungen, die in Miniaturchoreografien eingebettet sind, auf peripherer Ebene wahrnehmen können. Dies bestätigt die Hypothese, dass die periphere Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle in der Verarbeitung solcher visuellen Reize spielt. Die Verbindung zwischen den theoretischen Konzepten von Lacan und Jullien sowie die Arbeiten zeitgenössischer Künstler in öffentlichen Räumen trug zur Erklärung dieser Wahrnehmungsprozesse bei.
Schlussfolgerung:
Diese Forschung zeigt, dass Miniaturchoreografien eine subtile, aber wirkungsvolle Methode darstellen, um die periphere Aufmerksamkeit der Passanten in öffentlichen Räumen zu aktivieren. Die Erkenntnisse tragen nicht nur zum Verständnis der menschlichen Wahrnehmung bei, sondern betonen auch die Bedeutung der subtilen körperlichen Ausdrucksformen im öffentlichen Raum. Zukünftige Studien könnten die Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen und kulturelle Kontexte untersuchen, um die Reichweite dieser Methode weiter zu erforschen.